Pneumokokken-Impfung

 

 

Was sind Pneumokokken?

Pneumokokken sind Bakterien, die verschiedene Erkrankungen auslösen können. Dazu gehören Lungenentzündung (Pneumonie), Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Mittelohrentzündung (Otitis media).

 

Bei jungen, gesunden Menschen verlaufen die Erkrankungen in der Regel ohne Komplikationen. Für ältere Menschen sowie für Erwachsene und Kinder mit Vorerkrankungen oder Abwehrschwäche sind sie im schlimmsten Fall eine tödliche Bedrohung.

 

 

Wann ist die Impfung sinnvoll?

Seit Juli 2006 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts die Pneumokokken-Impfung für alle Kinder. Die Impfung ist ab dem zweiten Lebensmonat möglich.

 

Auch alle Erwachsene über 60 Jahren sollten sich einmalig gegen Pneumokokken impfen lassen, empfehlen die STIKO-Experten seit Juli 2009. In bestimmten Fällen wird diese Impfung einmal oder mehrfach wiederholt (im Abstand von fünf Jahren), etwa bei chronischen Nierenkrankheiten.

 

Ratsam ist die Impfung auch bei Kindern (ab vollendetem zweiten Lebensjahr), Jugendlichen und Erwachsenen, die aufgrund anderer Erkrankungen besonders gefährdet sind. Zu diesen Erkrankungen zählen:

 

    * Angeborene oder erworbene Immundefekte (z.B. Sichelzellenanämie, HIV, nach Knochenmarktransplantationen, vor Organtransplantationen sowie vor Beginn einer immunsuppressiven Therapie)

    * Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenleiden (z.B. Asthma, Bronchitis, COPD), Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), chronische Nierenerkrankungen oder neurologische Erkrankungen

 

 

Wie wird geimpft?

Die Pneumokokken-Impfung ist ein Totimpfstoff. Er besteht aus Teilen der Hülle von Pneumokokken-Bakterien, welche die Krankheit nicht auslösen können.

 

Die Impfung ist eine aktive Impfung, die gespritzt wird. Aktiv, weil der Körper nach der Impfung Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Hüllstoffe bildet. Infiziert man sich später mit echten Pneumokokken-Bakterien, fange die Antikörpern diese ab.

 

 

Wie oft muss man impfen?

Normalerweise findet die Grundimmunisierung bereits bei Säuglingen zusammen mit den anderen Standardimpfungen in mehreren Schritten statt: Gegen Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, Meningokokken und Mumps, Masern, Röteln, Windpocken. Die Impftermine werden in der Regel bei der Vorsorgeuntersuchung U3 festgelegt.

 

Bei Erwachsenen ist eine einmalige Injektion ausreichend. Der Impfschutz beginnt etwa drei Wochen nach der Impfung und hält fünf Jahre an. Die Impfung ist sehr zuverlässig. Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich. Für Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Pneumokokken-Erkrankungen wird einen Wiederholungsimpfung empfohlen.

 

 

Mögliche Nebenwirkungen

Möglich sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen.

 

Der Impfstoff ist im Allgemeinen gut verträglich. Bei Geimpften kann es an der Impfstelle vorübergehend zu Rötung oder einer schmerzhaften Schwellung kommen