Parvovirus B19

 

Parvovirus B19-lnfektionen in der Schwangerschaft können zu Schäden des ungeborenen Kindes führen.

Ca. 40 % der Schwangeren sind nicht immun und potenziell empfänglich für diese Infektion.

Mit einem einfachen Bluttest kann eine Frau mit Kinderwunsch oder eine Schwangere ihren individuellen Immunstatus ermitteln lassen.

Sie weiß dann, ob sie infizierte Personen meiden muss oder vor einer Infektion geschützt ist.

Das Parvovirus B19 ist der Erreger der Ringelröteln (= Erythema infectiosum), einer harmlosen Kinderkrankheit.

Es handelt sich um ein sehr kleines, nur beim Menschen vorkommendes, weltweit verbreitetes Virus, das extrem stabil gegen verschiedene Umwelteinflüsse wie auch Desinfektionsmittel ist.

 

Der Erreger wird durch Tröpfchen über die Atemwege verbreitet, aber auch über Blut und Blutprodukte. Besonders infektiös sind Speichel und Blut von Menschen, die sich infiziert haben, bei denen die Krankheit aber noch nicht ausgebrochen ist.

An Ringelröteln erkranken vor allem Kinder. Das Virus befällt bevorzugt die Vorstufen der roten Blutkörperchen. Nach einer Inkubationszeit von 4 - 14 Tagen kommt es zu grippalen Symptomen und im Anschluss daran zeigt sich meist ein Hautausschlag. Bei Erwachsenen können diese Symptome vollständig fehlen. Bei ihnen kommt es dagegen gelegentlich zu Gelenkbeschwerden.Vor allem Frauen zeigen Schmerzen und Schwellungen der kleinen Gelenke von Händen und Füßen.

Die Krankheit kommt gehäuft im Winter und Frühjahr vor.

Diese im Kindesalter harmlose Erkrankung kann jedoch in einigen Situationen gefährlich werden. Dazu zählt die die zu Schäden des ungeborenen Kindes führen kann.

Mindestens 40% der Frauen im gebärfähigen Alter besitzen keinen Immunschutz, das heißt, sie haben die Ringelröteln bisher noch nicht durch gemacht und sind somit potenziell empfänglich für diese Erkrankung.

Man muss statistisch mit ca. einer Parvovirus B19- Infektion auf 400 Schwangerschaften rechnen. Dabei kommt es dann in ca. 30% der Fälle zu einer Infektion des Feten. Beim ungeborenen Kind wird die Bildung von roten Blutkörperchen gehemmt und es entwickelt sich eine schwere Anämie mit Wassereinlagerungen in verschiedenen Organen.

Mit Hilfe einer einfachen Laboruntersuchung aus dem Blut lässt sich feststellen, ob

 

* die Frau bereits vor längerer Zeit eine Parvovirus B19-lnfektion hatte. Sie ist dann immun und es besteht selbst bei Kontakt mit infizierten Personen keine Gefahr für das Kind

 

* sie noch keine Ringelröteln-Infektion hatte und somit möglicherweise ein lnfektionsrisiko besteht

 

* sie an einer akuten Parvovirus B19-lnfektion leidet

 

 

Antikörpernachweis im Blut:

Parvovirus B-19 lgG-Antikörper

Parvovirus B-19 lgM-Antikörper

 

Die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung besteht nicht. Das ungeborene Kind einer infizierten Schwangeren wird engmaschig im Ultraschall kontrolliert und erhält ggf. eine Bluttransfusion.

 

Einen Impfstoff gibt es derzeit noch nicht.

 

Sofern die Untersuchungen nicht als Kassenleistung oder im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge durchgeführt werden, sind sie auch als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) möglich.