Meningokokken-Impfung

 

 

Was sind Meningokokken?

Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind Bakterien, die eine gefährliche Hirnhautentzündung (Meningitis) hervorrufen. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, beispielsweise durch Husten, Niesen oder Sprechen. Die Anzeichen einer Meningitis sind hohes Fieber, unerträgliche Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Eine Hirnhautentzündung tritt häufig bei Kleinkindern oder Jugendlichen auf.

 

Jährlich erkranken etwa 700 Menschen in Deutschland, etwa 50 sterben daran. In einigen Fällen bleiben geistige Behinderungen oder Lähmungen zurück. In den Industrienationen ist die Meningokokken-Meningitis relativ selten geworden. In den Entwicklungsländern gehört sie aber zu den häufigen Erkrankungen. Insbesondere im "Meningitis-Gürtel" Afrikas, südlich der Sahara und nördlich des Äquators von der Ost- bis zur Westküste, sowie in Südamerika und Asien.

 

Es gibt verschiedene Unterarten der Meningokokken. In tropischen Gebieten tritt meistens die Bakterienunterart A auf, die Epidemien verursacht. In Europa werden die Krankheitsfälle eher durch die Untergruppen B (68 Prozent) und C (22 Prozent) verursacht. Sie führen nur zu einzelnen Erkrankungsfällen, aber nicht zu Epidemien. In unseren Breitengraden häuft sich die Zahl der Erkrankungen im Winter und Frühjahr. In den letzten Jahren wurde ein Anstieg des Anteils der Serogruppe-C-Erkrankungen auf etwa 30 Prozent beobachtet.

 

Eine Meningitis ist immer ein Notfall! Antibiotika bekämpfen die Meningokokken zwar wirksam, aber die Therapie muss sehr schnell erfolgen, um Komplikationen zu vermeiden. Nur wenige Stunden entscheiden über das Schicksal des Patienten.

 

 

Wann ist die Impfung sinnvoll?

Seit Juli 2006 empfhielt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts die Meningokokken-Impfung für alle Kinder. Möglich ist sie für Kinder ab dem 12. Lebensmonat. Die derzeit erhältliche Impfung schützt nur gegen die Unterart C. Gegen die Unterart B ist eine Impfung bis jetzt nicht möglich.

 

Folgende Personenkreise sollten sich impfen lassen, wenn eine Grundimmunisierung im Kindesalter nicht erfolgt ist: Reisende in Epidemiegebiete, Menschen ohne Milz oder mit Immundefekten. Für Pilgerreisen nach Mekka ist die Impfung eine Voraussetzung für die Einreise nach Saudi-Arabien.

 

Auch ungeimpften, engen Kontaktpersonen von Erkrankten wird in der Regel die Meningokokken-Impfung empfohlen.

 

 

Wie wird geimpft?

Die Impfung schützt nur vor Hirnhautentzündungen, die durch Meningokokken hervorgerufen werden. Sie enthält einen Totimpfstoff, der aus Bestandteilen der Meningokokkenhülle besteht. Die Bestandteile der Bakterienhülle können die Erkrankung aber nicht auslösen.

 

Die Impfung ist eine aktive Impfung, die gespritzt wird. Aktiv, weil der Körper nach der Impfung Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Bakterien bildet. Infiziert man sich später mit echten Meningokokken werden sie von diesen Antikörpern abgefangen. So lässt sich ein Ausbruch der Krankheit verhindern.

 

 

Wie oft muss man impfen?

Normalerweise findet die Grundimmunisierung bereits bei Säuglingen zusammen mit den anderen Standardimpfungen in mehreren Schritten statt: Gegen Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, Pneumokokken und Mumps, Masern, Röteln, Windpocken. Die Impftermine werden in der Regel bei der Vorsorgeuntersuchung U3 festgelegt.

 

Bei Kindern und Erwachsenen ist eine Impfung ausreichend. Der Impfschutz beginnt zwei bis drei Wochen später.

 

 

Mögliche Nebenwirkungen

Möglich sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen.