* Wichtige Neuerungen:

 

Pertussisimpfung:

Alle Erwachsene sollten die nächst fällige Tetanus/Diphtherie-Impfung einmalig als Tetanus/Diphtherie/Pertussis-Kombinationsimpfung erhalten.Speziell für Kontaktpersonen (z. B. Eltern/Großeltern) vor der Geburt eines Kindes bzw. für Frauen im gebärfähigen Alter sollte unbedingt überprüft werden, ob eine Impfung gegen Pertussis innerhalb der vergangenen 10 Jahre durchgeführt wurde. Ansonsten ist auch hier eine Pertussisimpfung notwendig. Erfolgt die Impfung nicht vor der Konzeption, sollte die Mutter in den ersten Tagen nach der Geburt geimpft werden.

Kostenübernahme durch die GKV.

 

 

Keuchhusten-Impfung (Pertussis)

 

Was ist Keuchhusten?

Keuchusten ist eine quälende, langwierige Atemwegserkrankung, die durch das Keuchusten-Bakterium (Bordetella pertussis) ausgelöst wird. Kennzeichnend sind schwere, krampfartige Hustenanfälle, die zu Erstickungsanfällen führen können - vereinzelt sogar zum Tod. Keuchhusten ist besonders für Säuglinge sehr gefährlich. Oft treten danach Folgeerkrankungen auf, beispielsweise Lungenentzündungen, Krampfanfälle und Hirnschäden. Gegen den quälenden Keuchhusten selbt gibt es keine Therapie.

 

 

Wann ist eine Impfung sinnvoll?

Die Impfung wird von der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Institutes (STIKO) für alle Kinder empfohlen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Keuchhustenerkrankungen in Deutschland wieder gestiegen, weil immer weniger Eltern ihre Kinder impfen lassen. Daher gilt seit Juli 2009 auch eine Impfempfehlung für alle Erwachsenen: Sie sollen einmalig eine Impfung gegen Keuchhusten (ap) erhalten und zwar gleichzeitig mit der Auffrischimpfung gegen Tetanus (T) und Diphtherie (d). Das heißt: Die STIKO empfiehlt die Verwendung des Dreifach-Impfstoffes Tdap.

 

 

Empfohlen ist die Impfung unter anderem auch für folgende Personen, wenn sie in den letzten zehn Jahren eine Pertussis-Impfung erhalten haben:

 

    * Frauen mit Kinderwunsch vor der Schwangerschaft sowie enge Kontaktpersonen im gleichen Haushalt und Betreuer (z.B. Tagesmütter, Eltern, Geschwister) möglichst vier Wochen vor der Geburt des Kindes,

    * Mitarbeiter im Gesundheitsdienst sowie in Gemeinschaftseinrichtungen

 

 

Wie oft muss man impfen?

Normalerweise findet die Grundimmunisierung bereits bei Säuglingen zusammen mit den anderen Standardimpfungen in mehreren Schritten statt: Gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, Meningokokken, Pneumokokken und Mumps, Masern, Röteln. Die Impftermine werden in der Regel bei der Vorsorgeuntersuchung U3 festgelegt. Aufgefrischt wird mit einer Injektion im Alter von fünf bis sechs Jahren durch eine Kombination mit Tetanus und Diphtherie und zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr zusammen mit den Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung.

 

Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) startet der Impfkalender im dritten Lebensmonat. Die Impftermine werden in der Regel bei der Vorsorgeuntersuchung U3 festgelegt. Der Impfschutz hält nach vollständiger Impfung etwa zehn Jahre, dann können sich Jugendliche und Erwachsene wieder neu infizieren.

 

 

Wie wird geimpft?         

Der Impfstoff wird in einen Muskel gespritzt (intramuskulär, i.m.), entweder seitlich in den Po, den Oberarm- oder Oberschenkelmuskel.

 

 

Mögliche Nebenwirkungen

Früher verwendete man den kompletten, aber abgetöteten Keuchhusten-Erreger als Impfstoff. Die neuen Impfungen sind Totimpfstoffe, die nur charakteristische Oberflächenstrukturen (Antigene) des Bakteriums enthalten. Durch dieses Verfahren sind die heutigen Impfstoffe gut verträglich.

 

Die Nebenwirkungen hängen von der Kombination der Impfstoffe ab. Der Keuchusten-Impfstoff alleine ruft manchmal an der Impfstelle eine Hautrötung, kleine Schwellung oder Verhärtung hervor, die meistens von alleine wieder verschwindet. Gelegentlich steigt die Körpertemperatur leicht an.

 

Manche Kinder reagieren am Tag nach der Impfung mit kurzen Schreiattacken. In sehr seltenen Fällen leidet das geimpfte Kind unter Krampfanfällen, die jedoch keine Dauerschäden nach sich ziehen. Allergische Reaktionen sind ebenfalls äußerst selten.