Hepatitis B-Impfung

 

Was ist Hepatitis B?

Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber, die mit Leistungsschwäche, Übelkeit und Druckschmerzen im Oberbauch einhergeht. Der Verursacher der Erkrankung ist das Hepatitis B-Virus (HBV). Es wird durch Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Vaginalschleim übertragen. Das Virus ist um ein Vielfaches ansteckender als das HI-Virus - der Erreger von Aids. Es genügen mikroskopisch kleine Hautverletzungen und der Erreger gelangt in die Blutbahn. Schon das Benutzen einer Zahnbürste eines Hepatitis-B-Patienten führt zur Ansteckung.

 

Eine Hepatitis B kann akut oder chronisch verlaufen. In der akuten Form (90 Prozent) heilt sie innerhalb von sechs Monaten aus, nicht aber in der chronischen Form (10 Prozent). Je jünger ein Mensch zum Zeitpunkt der Infektion ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er lebenslange Schäden davonträgt. Neugeborene können sich während der Geburt bei ihrer Mutter anstecken.

 

Hepatitis B ist weltweit verbreitet. Fünf bis sieben Prozent der Weltbevölkerung sind chronisch mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert, das sind etwa 300 bis 420 Millionen Menschen. In Deutschland sind es etwa 0,6 Prozent der Bevölkerung.

 

Weitere häufige Infektionen der Leber durch Viren sind Hepatitis A und Hepatitis C. Eine Hepatitis-A-Impfung ist möglich, eine Hepatitis-C-Impfung nicht.

 

 

Wann ist die Impfung sinnvoll?

Seit 1995 gehört die Impfung zu den Standardimpfungen, welche die Ständige Impfkomission (STIKO) des Robert Koch-Institutes für alle Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfiehlt. Die Impfung ist auch für Personen ratsam, die zu folgenden den Risikogruppen gehören:

 

    * Personen, die mit Blut in Kontakt kommen, z.B. medizinisches und zahnmedizinisches Personal, Personal und Patienten in psychiatrischen Einrichtungen oder Behindertenwerkstätten, Ersthelfer, Polizisten, Drogenabhängige, Sozialarbeiter und Gefängnispersonal mit Kontakt zu Drogenabhängigen, Dialysepatienten, Patienten, denen häufig Blut übertragen wird, oder Patienten vor ausgedehnten chirurgischen Eingriffen.

    * Personen mit Kontakt zu chronisch Hepatitis-B-Kranken in Familie und Gemeinschaft, z.B. in Kindergärten, Kinderheimen, Pflegestätten, Schulklassen oder Spielgemeinschaften.

    * Personen mit häufig wechselnden Sexualkontakten.

    * Reisende, die sich längere Zeit in Ländern mit hoher Durchseuchung aufhalten oder engen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung haben.

    * Chronisch leberkranke Personen und HIV-Positive, die keinen Hepatitis-B Antikörperschutz besitzen.

 

 

Was ist die Hepatitis-B-Impfung?

Die aktive Impfung gegen Hepatitis B ist ein Totimpfstoff, der gespritzt wird. Er besteht aus Teilen des Hepatitis-Virus, welche die Krankheit nicht mehr auslösen können. Der Impfstoff wird in den Muskel gespritzt (intramuskulär, i.m.). Laut Studien ist die Impfung in den Oberarmmuskel am wirksamsten, die Impfung in den Po wirkt in diesem Fall schlechter.

 

 

Wie oft muss man impfen?

Seit 1995 findet die Grundimmunisierung bereits bei Säuglingen zusammen mit den anderen Standardimpfungen in mehreren Schritten statt: Gegen Tetanus, Diphterie, Kinderlähmung, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Meningokokken, Pneumokokken und Mumps, Masern, Röteln . Die Impftermine werden in der Regel bei der Vorsorgeuntersuchung U3 festgelegt. Der Impfschutz reicht danach bis ins Erwachsenenalter.

 

Bei Nichtgeimpften sind für die Grundimmunisierung drei Injektionen notwendig. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von vier Wochen, die dritte Impfung sechs Monate nach der ersten Impfung. Zwei bis vier Wochen nach der zweiten Dosis ist der Impfschutz zwar schon recht zuverlässig, doch erst die Auffrischung nach sechs Monaten sorgt für einen Langzeitschutz mit 96 Prozent Impfsicherheit für zehn Jahre. Ein bis zwei Monate nach der letzten Impfung kann der Arzt mittels einer Blutuntersuchung feststellen, ob die Impfung auch wirksam war.

 

Wenn es schnell gehen muss, gibt es zwei beschleunigte Impfschemata. Eines in den Monaten 0, 1, 2 und ein zweites an den Tagen 0, 7 und 21. Für den Langzeitschutz muss bei beiden Schemata 12 Monate nach der dritten Injektion eine vierte erfolgen. Diese beiden Schemata sind nur für Ausnahmefälle gedacht, da ihr Schutz schlechter ausfällt (89 Prozent und 76 Prozent).

 

Einen Zeitabstand zu anderen Impfungen muss man nicht einhalten.

 

Ob Auffrischimpfungen nach einer erfolgreich durchgeführten Grundimmunisierung notwendig sind, ist noch nicht ausreichend bekannt. Personen, die zu den Risikogruppen gehören, sollten mit ihrem Hausarzt sprechen, ob eine Auffrischung nötig ist.

 

Die aktiven Impfungen gegen Hepatitis A und Hepatitis B können kombiniert ab dem zweiten Lebensjahr gespritzt werden. Dafür sind drei Injektionen notwendig (Monate 0, 1, 6). Auch hier besteht ein guter Schutz schon zwei bis vier Wochen nach der zweiten Dosis. Der Langzeitschutz besteht ebenfalls erst nach der dritten Injektion.

 

 

Mögliche Nebenwirkungen

Möglich sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen.