Hepatitis A-Impfung

 

 

Was ist Hepatitis A?

Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die mit Leistungsschwäche, Übelkeit und Druckschmerzen im Oberbauch einhergeht. Der Verursacher der Erkrankung ist das Hepatitis A-Virus (HAV).

 

Hepatitis A wird über Lebensmittel übertragen, die mit Kotrückständen verunreinigt sind, sowie durch Schmutz-Schmierinfektionen. Klassisches Beispiel: Wenn man nach dem Toilettengang die Hände nicht wäscht, kann das Virus von der Hand in den Mund und von dort in den Darm gelangen.

 

Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen durchschnittlich vier Wochen. Etwa die Hälfte aller Fälle in Deutschland sind Touristen, die aus südlichen Reiseländern kommen. Die andere Hälfte kommt mit dem Virus in Gemeinschaftseinrichtungen in Kontakt, beispielsweise in Kindergärten.

 

Bei Kindern verläuft die Erkrankung meistens unscheinbar. Trotzdem scheiden sie große Mengen an Erregern aus und werden dadurch zur Infektionsquelle für andere Kinder und Erwachsene.

 

Die Bevölkerung in südlichen Reiseländern hat die Leberentzündung schon als "Kinderkrankheit" durchgemacht. Wer sich erst als Erwachsener infiziert, muss mit teilweise starken Beschwerden wie Übelkeit und Schwäche rechnen, die Wochen bis Monate andauern. Im Allgemeinen verläuft die Erkrankung gutartig und heilt von selbst. Äußerst selten treten Komplikationen auf. Eine einmalige Erkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität.

 

Weitere häufige Infektionen der Leber durch Viren sind Hepatitis B und Hepatitis C. Eine Impfung gegen Hepatitis B ist möglich, nicht aber gegen Hepatitis C.

 

 

Wann ist die Impfung sinnvoll?

 

Die Hepatitis A-Impfung ist für Reisen in Länder mit geringer Hygiene und schlechter Trinkwasserversorgung sinnvoll, also auch bei Reisen in den Mittelmeerraum. Denn die Empfehlungen zur Nahrungsmittelhygiene sind in der Praxis nicht immer durchführbar.

 

 

Impfen lassen sollten sich auch Personen, die beruflich oder privat mit dem Erreger in Kontakt kommen können. Beispiele sind:

 

    * Personal im Gesundheitsdienst, z.B. Infektionsmedizin und Kinderkliniken,

    * medizinsches Laborpersonal,

    * Personal in Kindertagesstätten und -heimen,

    * Angehörige und Kontaktpersonen von Erkrankten, z.B. in Gemeinschaftseinrichtungen und Schulen,

    * homosexuell aktive Männer,

    * Personen und Personal in psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen,

    * Kanal- und Klärwerksarbeiter mit direktem Kontakt zum Abwasser,

    * Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung, die keinen Schutz vor Hepatitis-A besitzen.

 

 

Wie wird geimpft?

Die aktive Impfung ist ein Totimpfstoff, der gespritzt wird. Er enthält Teile des Hepatitis-Virus, welche die Krankheit aber nicht mehr auslösen können. Aktiv, weil der Körper nach der Impfung Antikörper gegen das Virus bildet. Infiziert man sich später mit echten Hepatitis-Erregern, fangen die Antikörpern diese ab. Ein Ausbruch der Krankheit lässt sich so verhindern. Diese Impfung ist langfristig die beste Lösung für Reisende.

 

Daneben gibt es noch eine passive Impfung, die ebenfalls gespritzt wird. Sie besteht aus fertigen Antikörpern gegen das Hepatitis-A-Virus. Sie werden aus dem Blut infizierter Patienten gewonnen und hochgereinigt zu einem Impfstoff verarbeitet. Die Passivimpfung eignet sich für Fernreisende, die sich nicht mehr rechtzeitig aktiv impfen lassen konnten, oder Menschen, die Kontakt mit einem Erkrankten hatten. Der Schutz hält allerdings nur einige Wochen.

 

Der Impfstoff wird in den Muskel gespritzt (intramuskulär, i.m.). Er kann seitlich in den Po, den Oberarm- oder Oberschenkelmuskel injiziert werden.

 

 

Wie oft muss man impfen?

Für die Grundimmunisierung mit der aktiven Impfung sind zwei Injektionen erforderlich (Monate 0, 6 bis 12). Zwei bis vier Wochen nach der ersten Dosis ist der Impfschutz zwar schon sehr zuverlässig, doch erst die Auffrischung nach sechs bis zwölf Monaten sorgt für einen Langzeitschutz.

 

Genaue Studien über die Dauer des Langzeitschutzes gibt es noch nicht. Man rechnet jedoch mit mindestens fünf Jahren, eventuell sogar zehn. Bei der aktiven Impfung muss man keinen Zeitabstand zu anderen Impfungen einhalten.

 

Sinnvoll ist es, die Hepatitis-A-Impfung mit der Typhus-Impfung zu kombinieren. Mittlerweile gibt es auch einen Kombinationsimpfstoff. Auch die Impfungen gegen Hepatitis A und Hepatitis B können zusammen gespritzt werden.

 

Die aktive Impfung ist für Kinder ab dem ersten Lebensjahr möglich.

 

Die passive Impfung wird einmal gespritzt. Die Wirkung hält etwa drei Monate. In dieser Zeit sind Lebendimpfungen wie Masern, Mumps und Röteln (MMR) nicht möglich, da die Antikörper diese Impfstoffe abfangen und vernichten würden. Lebendimpfungen müssen daher vor der passiven Hepatitis-A-Impfung abgeschlossen sein.

 

Die passive Impfung ist bereits bei Säuglingen möglich.

 

 

Mögliche Nebenwirkungen

Bei beiden Impfungen sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen möglich.

 

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie sich nicht impfen lassen. Bislang ist unklar, welche Auswirkungen eine Impfung auf das ungeborene Kind bzw. den Säugling hat.

 

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Ihnen allergischen Reaktionen auf bestimmte Bestandteile des Impfstoffs bekannt sind.