Diphtherie-Impfung

 

Was ist Diphtherie?

Diphtherie ist eine lebensgefährliche, hochansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, die durch das Gift des Diphtherie-Bakteriums (Corynebakterium diphtheriae) hervorgerufen wird. Im Volksmund hieß die Erkrankung früher "Würgeengel der Kinder". Bei Infizierten schwillt die Schleimhaut im Rachen und sie bekommen kaum noch Luft. Ohne rechtzeitige Behandlung verläuft die Diphterie oft tödlich. Bei schwerem Erkrankungsverlauf drohen Schäden im Gehirn oder am Herzen.

 

Die Diphtherie ist heute in Deutschland eine seltene Erkrankung geworden. Neben der Impfung trug auch die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse dazu bei. Sie tritt jedoch immer noch sehr häufig in verschiedenen Reiseländern auf. Besonders betroffen sind die Staaten der ehemaligen UDSSR. Während Kinder in Deutschland in der Regel einen guten Impfschutz haben, sind etwa 60 Prozent aller Erwachsenen zwischen 30 und 40 Jahren nicht ausreichend geschützt.

 

 

Wann ist die Impfung sinnvoll?

Die Diphtherie-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Kinder und Erwachsenen empfohlen. Sie muss regelmäßig aufgefrischt werden. In den letzten Jahren trat die Erkrankung wieder häufiger auf, weil Reisende sie aus osteuropäischen Ländern eingeschleppen. So kommt es auch in Deutschland vereinzelt wieder zu Epidemien.

 

 

Was ist die Diphterie-Impfung?

Die Diphtherie-Impfung ist ein Totimpfstoff, er besteht aus dem abgeschwächten Gift des Diphterie-Bakteriums.

 

Der Impfstoff wird in einen Muskel gespritzt (intramuskulär, i.m.), entweder seitlich in den Po, den Oberarm- oder Oberschenkelmuskel. Bei hohem Fieber oder schwerer Krankheit sollten Sie die Impfung in Absprache mit Ihrem Arzt verschieben. Eine leichte Erkältung dagegen ist kein Hindernis.

 

 

Wie oft muss man impfen?

Normalerweise findet die Grundimmunisierung schon bei Säuglingen zusammen mit den anderen Standardimpfungen gegen Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, Meningokokken, Pneumokokken und Mumps, Masern, Röteln in mehreren Schritten statt.

 

Die Impftermine werden in der Regel bei der Vorsorgeuntersuchung U3 festgelegt. Aufgefrischt wird mit je einer Injektion im 5. bis 6. Lebensjahr und zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr. Für einen sicheren Impfschutz müssen sich Erwachsene anschließend alle zehn Jahre erneut impfen lassen.

 

Die Auffrischung im 5. Lebensjahr geschieht in Kombination mit der Tetanus- Keuchhusten-Impfung. Die nächste Auffrischung für Jugendliche wird als Vierfach-Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Keuchhusten gegeben.

 

Für Erwachsene ist die kombinierte Tetanus-Diphtherie-Impfung (Td-Impfung) zur Auffrischung des Impfschutzes alle zehn Jahre am besten geeignet. Einmalig sollte der Dreifach-Kombinationsimpfstoff Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten (Tdap-Impfung) gegeben werden.

 

Für Reisende und medizinisches Personal, die ein höheres Risiko für eine Polio-Infektion haben, ist eine Dreifachkombination aus Diphtherie, Tetanus und Kinderlähmung empfehlenswert. Zum Auffrischen genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn die letzte Impfung schon länger als zehn Jahre zurückliegt.

 

Wurde die Impfung als Kind versäumt, kann man die Grundimmunisierung mit drei Injektionen jederzeit nachholen. Wenn Sie nicht wissen, ob sie als Kind geimpft wurden, wird ebenfalls eine komplette Grundimmunisierung empfohlen.

 

 

Mögliche Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen hängen von der Kombination der Impfstoffe ab. Beim Diphtherie-Impfstoff alleine sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen möglich.